Rajaa & Peter im November 2019
Sprach-Tandem seit ca. 1 Jahr
„Mein Name ist Rajaa T. und ich komme aus Damaskus, wo es überall in den Straßen nach Yasmin duftet. Dort habe ich Mathematik studiert und meinen Bachelor gemacht. Doch durch den Krieg hat sich alles verändert und ich musste meine Heimat schweren Herzens verlassen. Über die Türkei und Griechenland bin ich nach Monaten quer durch Europa schließlich in Deutschland gelandet. Köln, Hamburg, Friedland, Buxtehude waren meine Stationen, bevor sich endlich mein Herzenswunsch erfüllte und ich nach langer Zeit meine Aufenthaltsgenehmigung für Hamburg bekam.Hier habe ich gemerkt, dass ich wirklich angekommen bin im fremden Land – denn Hamburg hat alles, was auch meinem Wesen entspricht: Lebendigkeit, Offenheit, Akzeptanz, Multi Kulti und noch viel mehr. Diese Atmosphäre hat mir geholfen, meine Seele wiederzufinden …“
„Mein Name ist Peter G., ich bin pensionierter Gesamtschullehrer und arbeite seit dem Herbst 2017 beim offenen Deutschangebot vom Herzlichen Lokstedt mit. Dort habe ich Rajaa im Sommer 2018 als wissbegierige und begabte Schülerin kennengelernt, mit der das Lernen viel Spaß gemacht hat. Als sie sich auf ihre C1-Prüfung vorbereitete, trafen wir uns auch außerhalb des Kurses zum Üben. Rajaa hat mich immer wieder verblüfft mit ihren grammatischen Kenntnissen, aber auch in der Kommunikation wurde sie ständig besser – so gut, dass sie bald bei den Deutsch-Abenden im Bürgerhaus Lenzviertel beim Unterrichten helfen konnte. Auch die C1-Prüfung bestand sie und kann nun ihr Studium an der Hamburger Uni fortsetzen. Sie möchte Lehrerin werden …“
Dazu sagt Rajaa:„Ja , ich studiere tatsächlich seit einem Monat auf Lehramt – Mathe und Informatik – und das ist ein tolles Gefühl. Aber wie weit ich mit dem Studium komme, kann ich noch nicht sagen, da ich nicht weiß, ob ich Bafög bekomme. Außerdem gibt es – trotz aller Fortschritte – große sprachliche Probleme.Aber was immer auch geschieht – ich bin sehr dankbar, dass ich so nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt habe, ohne die ich hier niemals so gut Fuß gefasst hätte.“